Können auch Kinder an Parkinson erkranken?

Die Diagnose Parkinson ist mit Sicherheit für jeden erstmal ein Schock. Bekommt jemand im Bekanntenkreis oder ein Verwandter diese Krankheit stellen sich einem erstmal viele Fragen. Dazu gehört vielleicht auch die Sorge um die eigenen Kinder und ob auch Kinder an Parkinson erkranken. Ob dies möglich ist, wollen wir in dem nachfolgenden Artikel besprechen.

Was ist die Krankheit Parkinson überhaupt?

Als Parkinson-Syndrom werden Krankheiten bezeichnet, deren Ursprung im Gehirn liegen. Durch die Zerstörung von bestimmten Gehirnzellen und/oder dem Verlust bestimmter Botenstoffe kommen wichtige Körperfunktionen zum Erliegen. Typisch sind motorische Schwierigkeiten wie Gang- und Stehunsicherheit, Zittern, Steifigkeit und Abflachung der Mimik. Mediziner unterscheiden zwischen dem idiopathischen Morbus Parkinson und dem sekundären Parkinson.

Was ist das idiopathische Parkinson?

Beim idiopathischen Parkinson gehen bestimmte Zellen des Gehirns zugrunde. Dabei handelt es sich um Dopamin produzierende Zellen. Dopamin ist ein sehr wichtiger Botenstoff, der im Gehirn viele wichtige Steuerungsprozesse bewirkt. Gehen diese Zellen kaputt fehlt das wichtige Dopamin. Zunächst kann der Körper den Verlust kompensieren. Dies gelingt aber immer schlechter und umso stärker werden die Symptome des Parkinsons.

Idiopathisches Parkinson bei Kindern

Die idiopathische Form der Parkinson-Erkrankung tritt bei Kindern nicht auf. Sie kommt ausschließlich bei älteren Patienten vor. Vor allem Patienten über 65 Jahre sind davon besonders betroffen. Etwa 10 % der an Parkinson erkrankten Patienten leiden allerdings an einer erblich bedingten Form des Parkinsons. Bei der seltenen, erblichen Form von Parkinson können dann allerdings auch Kinder betroffen sein. Die Behandlung bei Kindern erfolgt dann analog zu der Behandlung eines Erwachsenen.

Die Diagnose des idiopathischen Parkinsons bei Kindern

Die Diagnose des idiopathischen Parkinsons im Kindesalter ist schwierig. Meist entwickeln sich die Symptome in der Jugend. Da das idiopathische Parkinson bei Kindern extrem selten vorkommt, dauert meist sehr lange bis die richtige Diagnose gestellt wird. Nur wenn bereits im familiären Bereich ein idiopathisches Parkinson aufgetreten ist, kann der Arzt unter Umständen auf die erbliche Variante des idiopathischen Parkinsons schließen. Dann lässt sich die Krankheit bei Kindern schneller erkennen.

Was ist das sekundäre Parkinson?

Es gibt Krankheitsbilder, die der Parkinson-Erkrankung ähnlich sind, aber als atypisch bezeichnet werden. Hier spricht man vom sekundären Parkinson. Hierbei werden ähnliche Symptome ausgelöst wie sie beim idiopathischen Parkinson vorkommen. Es kommen aber meistens noch Symptome dazu, wie sie normalerweise nicht beim idiopathischen Parkinson vorkommen. Die Ursache aber ist meistens nicht das Absterben der dopaminproduzierenden Zellen, sondern eine anderweitige Schädigung des Gehirnes oder Blockade des Dopamins im Gehirn.

Sekundäres Parkinson bei Kindern

Das sekundäre Parkinson wiederum kann durchaus bei Kindern jeden Alters auftreten. Auch Neugeborene können davon betroffen sein. Diese Form des Parkinsons ist also altersunabhängig, da die Auslöser oftmals von außen zugeführt werden. Es gibt aber nicht die eine Form des sekundären Parkinsons sondern verschiedene Ursachen können zu Parkinson-ähnlichen Symptomen führen.

Kinderparkinson im Speziellen

Eine Sonderform der Parkinson-Erkrankung ist die Krankheit NCL, einer Stoffwechselstörung, die zu parkinsonähnlichen Symptomen führt. Im Volksmund ist bei dieser seltenen Erkrankung die Rede von Kinderparkinson. Die Ursachen dieses Kinderparkinsons sind jedoch andere und nicht mit der idiopathischen Parkinsonerkrankung zu vergleichen. Hierbei handelt es sich auch um eine genetische Krankheit, in deren Verlauf es zu Parkinson-ähnlichen Symptomen kommt. Die Diagnose ist oft sehr schwierig, da diese Erkankungen sehr selten sind. Ebenso ist die Therapie sehr schwierig bis unmöglich.

Wie kann ein sekundäres Parkinson entstehen?

Die Ursachen für die Entstehung eines sekundären Parkinsons sind vielfältig und oft noch nicht richtig verstanden. Auch gibt es noch viele unbekannte Auslöser für die Entstehung eines sekundären Parkinsons. Folgende Auslöser kommen bisher in Frage:

  • Pestizide und verschiedene Chemikalien (Methanol und Kohlenstoffmonoxid)
  • Erkrankungen wie zum Beispiel Morbus Wilson
  • Als Nebenwirkung von Arzneimittel, in besondere sogenannte Neuroleptika
  • Beim Sport erlittene Verletzungen des Gehirns (z.B. Kampfsport wie Boxen)