Beeinflusst spezielle Ernährung den Verlauf von Parkinson?

Die allgemeine Verlangsamung, welche zu den Hauptsymptomen der parkinsonschen Krankheit gehört, beeinflusst auch die Darmtätigkeit negativ. Mit einer ballaststoffreichen und ausgewogenen Ernährung lassen sich Verdauungsstörungen oftmals lindern.

Einen festen Ernährungsplan gibt es nicht – trotzdem sollten Sie auf Ihre Ernährung achten
Die auftretenden Symptome wie Zittern oder die ständige Muskelanspannung beanspruchen den Körper sehr. Die Folge ist ein erhöhter Energieverbrauch. Darüber hinaus haben Betroffene oft Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, sei es durch Schluckbeschwerden oder Einschränkungen in der Motorik. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich die Erkrankten ausgewogen ernähren. Die Häufigkeit der Mahlzeiten und die Menge der Nahrungsmittel sind außerdem entscheidend.

Ernährungstipps bei Parkinson

Folgende Tipps können Ihnen helfen, sich ausgewogen und gesund zu ernähren:

Regelmäßig Obst und Gemüse essen
Wie bei gesunden Menschen, sollten auch Parkinson-Erkrankte auf eine regelmäßige Zufuhr von Obst und Gemüse achten. Vitamine, Mineralstoffe und pflanzliche Stoffe sind gesundheitsfördernd und tragen zum Wohlbefinden bei. Zu empfehlen sind verschiedene Sorten an Obst und Gemüse, roh als Salat oder warm gedünstet bzw. als Kompott zubereitet.

Eine gesunde, vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung mit Obst und Gemüse hat einen positiven Einfluss auf die Hirnaktivität. Eine ausreichende Zufuhr an Nährstoffen ist wichtig, da ein Nährstoffmangel Symptome wie Müdigkeit und Schwächegefühl auslösen kann.

Ausreichend trinken
Decken Sie Ihren Flüssigkeitsbedarf, indem Sie täglich etwa 1,5 Liter trinken, auch, wenn es schwerfällt. Wasser oder verdünnte Saftschorlen sowie Tee sind ideal.

Calcium ist wichtig für die Knochenstabilität
Der Verzehr von Milch und Milchprodukten ist wichtig, um den täglichen Calcium-Bedarf von etwa 1000mg zu decken. Calcium wird für die Stabilität der Knochen benötigt. Besonders Personen mit Parkinson leiden häufiger als gesunde Menschen unter Osteoporose. Aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit, die im Verlauf der Krankheit zunimmt, steigt auch die Sturzgefahr.

Eine Ernährung, die viel Calcium enthält, kann dem Abbau der Knochen entgegenwirken. Gute Calcium-Lieferanten sind zum Beispiel Käse (besonders Feta oder Mozzarella), Milch und Quark sowie einige Gemüsesorten wie Brokkoli, Bohnen oder auch Nüsse.

Fett nur sparsam verwenden
Fett ist ungesund und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Verzichten Sie also weitestgehend auf schlechte Lebensmittel wie Schokolade, Chips oder fettige Wurst, die vorrangig ungesunde Fette entahlten. Greifen Sie stattdessen zu gesunden Fetten wie sie etwa in pflanzlichen Ölen vorkommen. Diese enthalten ungesättigte Fettsäuren und stärken das Wohlbefinden.

Ernährung hat Einfluss auf Medikamente und deren Wirkung

Auch die Wirksamkeit der Medikamente kann durch die Ernährung beeinflusst werden. L-Dopa-Medikamente haben eine verminderte Wirkung, wenn sie zusammen mit Eiweiß eingenommen werden. Daher sollten sie möglichst auf nüchternen Magen genommen werden. Wenn das nicht möglich ist, sollte der Eiweißkonsum möglichst reduziert werden und die Tabletten mindestens eine halbe Stunde vor oder frühestens 90 Minuten nach dem Verzehr von Eiweiß geschluckt werden.